Eine wesentliche Rolle spielen künftig auch vier iPad-Rollkoffer, die in Anlehnung an das bekannte Betriebssystem im schulinternen Sprachgebrauch auch „Apfelkarren“ genannt werden und „Boskop“, „Elstar“, „Resi“ und „Pinova“ heißen. In ihnen befinden sich jeweils 17 verfügbare iPads, auf die Schüler bei Bedarf klassenweise zugreifen können. Wichtig sind natürlich nicht zuletzt die zugehörigen Anwendungen wie etwa die Lernplattform „Anton“ oder „Toontastic“ - eine App, mit der man anhand einer Geschichte einen Lernfilm mit unterschiedlichen Szenen aufbauen kann, wie Lilly-Olivia Scholl erklärt. „Es handelt sich um unterschiedliche digitale Formate, die im Lockdown verwendet wurden und für die Lehrer auch entsprechende Angebote entwickelt haben“, sagt sie.
Die gute alte Klassenpinnwand ist super. Aber braucht man sie überhaupt noch? Könnte man sie nicht durch eine digitale Pinnwand ersetzen? Wie sieht es aus mit der Gestaltung von interaktiven PDF? Und wie wäre es, wenn Schüler bereits vorhandene Filmbeiträge mit eigenen O-Tönen besprechen würden? Auch um solche und ähnliche Fragestellungen ging es im Schulungsprogramm für die Lehrkräfte. Wie auch immer: Während des Homeschooling erarbeitetes Material soll nicht im digitalen Nirwana verschwinden, sondern auch in Zukunft den Präsenzunterricht bereichern.
Dass das Interesse aller teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer an der digitalen Fortbildung sehr groß war und alle Beteiligten den Schwung der Schulung in den Klassenalltag mit hineinnehmen wollen, das kann Lilly-Olivia Scholl nur bestätigen. „Wir gehen einen großen Schritt in Richtung digitale Schule“, sagt sie.
Text und Bild von Brigtte Geiselhart, erschienen in der Schwäbischen Zeitung vom 14.10.2021